Die 10 wichtigsten Regeln im Umgang mit Alkohol

Weniger und nicht jeden Tag Alkohol zu trinken ist besser. So kann man gesundheitliche Risiken kleiner halten.

Absehbar gesundheitsschädlich wird es

  • für Frauen ab etwa 13 g reinem Alkohol / täglich,
  • für Männer ab etwa 25 g reinem Alkohol / täglich.

An mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche sollte ganz auf Alkohol verzichtet werden.

Ab diesen Grenzen steigt das Risiko für Gesundheitsprobleme, ernste Erkrankungen und Alkoholabhängigkeit.

Frauen und Männer verarbeiten Alkohol unterschiedlich

Hat eine Frau dasselbe Körpergewicht wie ein Mann und trinkt sie dieselbe Menge Alkohol, so ist der Alkoholgehalt in ihrem Körper etwa 20 Prozent höher als beim Mann. Der Grund: Ihr Körper enthält weniger Wasser, in dem der Alkohol verdünnt werden kann. Außerdem baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab, da sie kleiner ist und weniger Stoffe enthält, die für den biochemischen Abbau des Alkohols nötig sind.

Betrunkene sind für sich selbst und andere eine Gefahr:

  • Bei jedem Rausch sterben Millionen von Gehirnzellen.
  • Ein schwerer Rausch kann direkt einen Schlaganfall oder Herzrhythmusstörungen auslösen.
  • Alkohol trägt oft zu Aggressivität und Gewalt gegen andere bei.
  • Körperverletzung, Totschlag und Vergewaltigung, Kindesmisshandlung und Gewalt in der Familie gelten als alkoholtypische Straftaten
  • Alkoholisierte Frauen und Männer werden häufiger Opfer von Straftaten.
  • Selbstverletzungen, Verbrennungen und Erfrierungen sind häufig die Folge von Trunkenheit.
  • Die Unfallgefahr ist für Betrunkene in allen Lebensbereichen erhöht - und zwar um ein Vielfaches.

Täglicher Konsum – egal wie viel Sie trinken – führt immer zur Gewöhnung und es kann sich eine Abhängigkeit entwickeln, die Ihre persönliche Freiheit einschränkt.

Das heißt: Kein Alkohol bei der Arbeit, kein Alkohol im Straßenverkehr, kein Alkohol, wenn sie Sport treiben möchten. Volle geistige und körperliche Leistung ist nur bei 0,0 Promille möglich. Auch geringe Mengen Alkohol erhöhen die Unfallgefahr in allen Lebensbereichen.

Kinder reagieren auf Alkohol sehr viel empfindlicher als Erwachsene. Bereits geringe Mengen, wie etwa zwei Esslöffel Schnaps, können schwere Vergiftungen verursachen. Bei 0,5 Promille Alkohol im Blut kann ein kleines Kind bewusstlos werden, und zwar ohne vorher das für Alkohol typische Anfangshoch zu erleben.

Trinken Kinder und Jugendliche absichtlich und wiederholt Alkohol, dann ist das immer ein Grund, fachlichen Rat zu suchen, zum Beispiel bei einer Familien- oder Erziehungsberatungsstelle.

Dass Jugendliche alkoholische Getränke ausprobieren möchten, ist normal. Je früher aber Kinder und Jugendliche beginnen, Alkohol zu trinken, desto größer ist die Gefahr, dass es zur Gewohnheit wird oder sie alkoholabhängig werden. Ein Rausch in jungen Jahren ist immer ein großes gesundheitliches Risiko. Organe können geschädigt und die Gehirnreifung kann beeinträchtigt werden.

Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr sollten die Eltern daher klare Grenzen setzen: Kein Alkohol. Trinken Jugendliche häufiger oder gar täglich Alkohol oder betrinken sie sich, dann ist das ein Warnsignal. Eltern und andere Erwachsene sollten mit den Jugendlichen offen über ihre Sorgen sprechen und über die Folgen von Alkohol informieren.

Je älter ein Mensch, desto schlechter verträgt sein Körper Alkohol und desto langsamer baut er ihn ab. Gleichzeitig nehmen viele ältere Menschen dauerhaft Medikamente ein, die mit Alkohol in verhängnisvolle Wechselwirkungen treten können.

Schränken Sie die Alkoholmenge ein! Es lohnt sich in jedem Alter. Meist verbessert sich innerhalb kurzer Zeit die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Auch medizinische Befunde wie erhöhte Leberwerte oder eine Fettleber, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen bessern sich bereits nach einer kurzen Enthaltsamkeit deutlich.

Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, gelangt dieser durch die Plazenta zum Ungeborenen und greift die Nerven und Organe des Kindes direkt an. Schwere körperliche und geistige Behinderungen wie Herzfehler oder Entwicklungsstörungen des Gehirns können die Folge sein. Einen Grenzwert gibt es nicht. Es besteht auch bei kleinen Mengen Alkohol das Risiko, das Kind zu schädigen.

Auch in der Stillzeit sollten Mütter ganz auf Alkohol verzichten. Alkohol geht in die Muttermilch über. Die Milch hat dann annähernd den gleichen Alkoholgehalt wie Blut und Gewebe der Mutter. Der Säugling kann den Alkohol jedoch nur sehr schwer abbauen.

Medikamente und Alkohol schließen einander oft aus. Zum einen kann Alkohol die Wirkung eines Medikaments beeinträchtigen oder sogar verhindern. Zum anderen kann es zwischen Medikamenten und Alkohol zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Das gilt auch für freiverkäufliche Mittel.
Besonders problematisch ist die Kombination von Alkohol und Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder anregenden Mitteln, sogenannte Psychostimulantien. Hier kann sich die betäubende oder anregende Wirkung unter Umständen vervielfachen.

Bei chronischen Krankheiten und gesundheitlichen Risiken können sogar geringe Mengen Alkohol schaden. Das gilt beispielsweise bei:

  • Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Lebererkrankungen, insbesondere Hepatitis C
  • Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.

Auch wenn ein naher Verwandter Abhängigkeitsprobleme hat, ist das ein Grund, besonders zurückhaltend zu sein oder auf Alkohol ganz zu verzichten. Es gilt mittlerweile als sicher, dass erbliche Einflüsse eine Rolle spielen, wenn jemand alkoholabhängig wird.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie weitere Informationen benötigen, oder wenden Sie sich an eine Beratungsstelle.