Ältere Menschen

Wer weniger trinkt, fühlt sich fitter

Alkohol macht ältere Menschen schneller beschwipst oder betrunken. Er schlägt ihnen leichter auf den Magen. Und am nächsten Tag fühlen sie sich schlechter als sie es früher gewohnt waren.

Gleiche Alkoholmenge – höherer Alkoholspiegel

Die Erklärung: Mit steigendem Alter sinkt der Wasseranteil im Körper. Dadurch führt die gleiche Menge Alkohol zu einem höheren Alkoholspiegel. Gleichzeitig baut die Leber den Alkohol langsamer ab. Mengen, die ältere Menschen früher problemlos verkraften konnten, machen sie nun betrunken. Das kann zu Stürzen und anderen Unfällen führen. 

Ältere Menschen nehmen häufiger Medikamente. Wenn sie unter chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Osteoporose oder Herzschwäche nehmen sie sogar regelmäßig Medikamente. Alkohol kann die Wirkung vieler Medikamente verstärken, abschwächen oder verändern. So kann er zum Beispiel in Verbindung mit blutdrucksenkenden Mitteln zum gefährlichen Abfall des Blutdruckes führen.

Besonders problematisch ist die Kombination von Alkohol mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva, denn beides wirkt auf das zentrale Nervensystem. Sobald sie ein Medikament einnehmen, sollten ältere Menschen in der Arztpraxis oder Apotheke fragen, ob sie dennoch Alkohol trinken dürfen.

Zum Abbau von Alkohol benötigen die Nervenzellen rund 80 Prozent des Zellsauerstoffes. Mit zunehmendem Alter nimmt der Körper aber weniger Sauerstoff auf. So belastet der Alkohol den Organismus stärker und mindert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Ein schlechtes Allgemeinbefinden oder das Nachlassen von Konzentration und Aufmerksamkeit können also durch Alkohol verursacht sein. Fachleute raten deshalb allen, die regelmäßig Alkohol trinken, jedes Jahr für mehrere Wochen ganz auf Alkohol zu verzichten.

Es lohnt sich in jedem Alter, weniger zu trinken oder ganz auf Alkohol zu verzichten. Gelingt es, verbessern sich meist innerhalb kurzer Zeit die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Man fühlt sich deutlich fitter. Auch körperliche Befunde, beispielsweise erhöhte Leberwerte, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen, bessern sich bereits nach einer kurzen Zeit der Abstinenz deutlich.  

Auch im höheren Alter kann man noch alkoholabhängig werden. Wer trinkt, um körperliche Beschwerden zu lindern oder negative Gefühle wie Trauer, Einsamkeit, Langeweile oder Angst besser ertragen zu können, ist gefährdet. In diesem Fall sollte man sich um Hilfe bemühen und sich beispielsweise an eines der Beratungstelefone wenden. 

Flyer „Alkohol? Weniger ist besser!“ aus der Reihe „Unabhängig im Alter. Zum Download oder zu bestellen auf der DHS-Homepage.

Die Broschüre "Suchtprobleme im Alter - 'Informationen und Praxishilfen für Fachkräfte und Ehrenamtliche im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen" liefert Zahlen und Informationen rund um die Themen Alkohol, Medikamente, Tabak und bietet weiterführende Ansätze wie die Motivierende Kurzintervention. Zum Download

Die Webseite www.unabhaengig-im-alter.de bietet weitere Informationen zum gesundheitsbewussten Umgang mit Alkohol, Tabak und Medikamenten im höheren Lebensalter.